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Im Schlauchboot um Europa

Circumnavigate Europe

Вокруг Европы

ES IST GEGLÜCKT

Erstmals ist es einem Bootsführer gelungen, Europa mit ein und demselben Boot vollständig auf dem Wasserweg zu umrunden!

Daniel konnte mit seiner ArgoFram, einem eigens entwickelten Expeditions-Schlauchboot, während drei Jahren an der Peripherie unseres Kontinents entlangreisen, berauschende Natur entdecken und erleben, höchst interessante Menschen kennenlernen und phasenweise in deren Alltag eintauchen.

Sich vom Sofa loslösen, sich aufmachen, auf andere Welten und andere, völlig unbekannte Menschen zugehen… Einander unvoreingenommen begegnen, sich mit Wort und Tat verbinden… Und das Gemeinsame finden! – Ob durch die Ostsee, die Nordsee, den Atlantik und das westliche Mittelmeer (2021), durch die Barentssee und das Weisse Meer im Norden (2022), entlang der Wolga, dem Don und an den Rändern des Schwarzen Meers im Osten und durch das Mittelmeer im Süden (2023), in den abgelegensten Gegenden an den Rändern Europas traf Daniel auf Menschen, die bewusst und gerne ‘abseits’ leben, dort aber ihr persönliches Zentrum haben und ihr ureigenes Ding durchziehen, und ein vielleicht unbeachtetes, materiell bescheidenes, aber nichtsdestotrotz geiles Leben führen…

Jeder Tag dieser doch etwas speziellen Reise brachte Neues, Unerwartetes, Lustiges und Verstörendes. Leben heisst entscheiden – Daniel hat in den vergangenen Jahren intensiv gelebt!
Daniel musste tagtäglich, manchmal stündlich Entscheide treffen, die unumkehrbar waren: wenn er unverhofft in ungünstige Wind- und Strömungsverhältnisse oder auf eine ‘stehende’ Welle stiess, war auch Umkehren keine Option mehr; wenn er es mit korrupten Zollbeamten und deren zivilen Verbündeten zu tun bekam, galt es zwischen Bluff und Schadensbegrenzung zu balancieren. Diese Reise war kein Wunschkonzert – oft galt es, unter miserablen Lösungen die am wenigsten schlechte zu finden: wie auch immer er vorging, Daniel musste die Konsequenzen tragen. Und weitermachen. Zudem musste er lernen, nicht nur durch Nebel und Unwetter, sondern fast mehr noch durch eigene, tief hockende Ängste zu navigieren: ‘Wasser’ war in jeder Hinsicht ein permanent herausforderndes Thema.

Daniel hat mit einem eigenen Mix aus ergebnisoffener Neugier und Zielstrebigkeit, wertschätzender Demut und Entschlossenheit immer wieder den Kurs gefunden und sein Ziel erreicht: oft war es nicht Können, sondern purer Zufall, dass ihm dieses Kunststück gelungen ist.  

Während dieser Reise wurden bekannte und bewährte Verhaltensmuster jäh auf die Probe gestellt – Daniel musste zuweilen blitzartig auf die jeweiligen Gegebenheiten und Begegnungen eingehen, musste, um seinem Ziel peu à peu näher zu kommen, immer wieder seine Perspektive ändern oder sich in sein jeweiliges Gegenüber hineinversetzen. Er musste heikle Situationen sowie unterschiedlichste Menschen in kürzester Zeit von verschiedenen Seiten betrachten, um sie zu verstehen. Denn nur wer sein Gegenüber versteht, rechtzeitig, kann die eigenen Wünsche passend adressieren.

Kurz gesagt: damit dieses Unternehmen gelingen konnte, hat Daniel nicht nur sein bisheriges Leben auf den Kopf gestellt, er hat wohl oder übel auch die Kontrolle immer wieder abgegeben – und seinem Instinkt sowie völlig unbekannten Menschen vertraut.

Es ist geglückt. Europa ist im Schlauchboot umrundet, allen Widerwärtigkeiten (Corona-Theater, Krieg um die Ukraine) zum Trotz. Daniel hat sich losgelöst von ‘Sicherheit’ verheissenden Strukturen, und ist daran gewachsen. Er hat ‘seinen’ Kontinent an der Peripherie frisch-fröhlich erkundet, ist an den Rändern Europas anderen offenen und neugierigen Menschen begegnet, und hat über alle real bestehenden oder auch nur eingebildeten Grenzen hinweg neue Freunde gewonnen!

Wollen Sie in Daniels Reiseerlebnisse eintauchen? Klicken Sie hier!

CIRCUMNAVIGATE 2023

Sich verbinden… und das Gemeinsame finden!

  • 2. Juni 2023 – Tscherepowez: Svetlana

    Oleg ist ernsthaft erkrankt – geht es Oleg nicht gut, geht es meinem Projekt nicht gut. Kalte Nächte auf der ArgoFram, viel Wind tagsüber, die ungewohnte Belastung… Zum Glück gibt es Svetlana! Svetlana ist eine gute Fee und wohnt bei Tscherepowez, unserer nächsten Station. Sie wird uns bei sich aufnehmen – Verschnaufpause! Und Abwechslung in ihrem Leben! Denn Svetlana lebt in einem kleinen Weiler, nur rund 80 km ausserhalb Tscherepowez (das ist ein Katzensprung hier), und ist weitgehend Selbstversorgerin. Es gibt noch etwa sechs oder sieben andere Häuser dort, wo sie wohnt, und viel Ruhe. Svetlana war Biologielehrerin. Heute ist sie erfolgreiche Video-Bloggerin mit einer zehntausendfachen Gefolgschaft; ihre Themen sind Natur, backen, stricken… und gut leben. Auf ihrem Hof gibt es fast alles, was sie braucht. Darüber schreibt sie und stellt Videos ins Netz. – Ich erlebe Russland nochmals von einer ganz anderen Seite, der ruhigen, bedachten, aber nicht minder stolzen, tatkräftigen, unternehmerischen. Bei Svetlana gibt es keine Tristesse; sie weibelt von morgens bis spät in die Nacht auf ihrem Hof herum, zwischen Hühnern, dem Computer, zwischen holzhacken und wasserpumpen. Immer dabei: Ihr Notizbuch, ihr Fotoapparat, und immer auch ein breites Lächeln. Offen für alles, was ihr die Schöpfung mitgibt.

  • 2. Juni 2023: Koprino – Igor und Alexander

    Von Tscherepowez quer durch den weit über 100 km langen und rund 50 km breiten Rybinsker Stausee, dann mit Schuss hinein in die Wolgabiegung – wir fahren nach Koprino, kurz gegen die Strömung, zu einem Touristenflecken, gut gemacht, für eine obere Kundenschicht, die Wellness sucht und findet mit Spa, feinem Essen und etwas Pomp. Und mittendrin (für mich viel wichtiger) ein neuer Jachthafen, am heutigen Tag geleitet von Igor und Alexander, die uns gekonnt willkommen heissen und zeigen, was hier alles zur Verfügung steht: ein Gästeraum mit Toilette, Dusche, Küche und Waschmaschine, sowie Velos und Elektroroller, alles im Übernachtungspreis enthalten. Das volle Programm, dazu eine bootsgerechte Tankstelle! Mir verschlägt es fast die Sprache! Endlich ein Jachthafen (in Russland), der diesen Namen auch verdient.

  • 4. Juni 2023 : Jaroslawl – Jury

    Durch das Rybinsker Stauwehr ging es auf die ‘richtige’ Wolga – von ihr werde ich die nächsten Wochen nach Osten und später nach Süden getragen, einige tausend Kilometer weit… Jury ist der liebevolle Kerl, der uns bei Jaroslawl empfangen und sorgsam betreut hat. Er ist eigentlich Tankwart, übernimmt aber gleichzeitig noch viele weitere Funtionen hier – er ist wie der gute Geist dieses Jachthafens, haust auch hier und ist rund um die Uhr ansprechbar. Auf der Hierachiestufe ist er bestimmt nicht oben angesiedelt, bildet eher das Fundament, drängt sich in keiner Weise auf. Und dennoch scheint er mir der Mann für alle Fälle zu sein. Er lebt für diesen Jachthafen, und der Jachthafen lebt durch ihn.

  • 4. Juni 2023 : Pljos – Sergej und Kirill

    Pljos ist so etwas wie der Nobel(kur)ort an der Wolga. Nur wenige hundert Menschen leben permanent hier, aber Mächtige und bekannte Russen haben hier ihre Datscha – und es gibt einige Sanatorien, die von den ehemaligen sowjetischen Künstlergewerkschaften gegründet und noch heute betrieben werden. Das heisst: Pljos ist ein äusserst gepflegter und durch erholungsbedürftige Künstler beseelter Ort. – Ein interessanter, leider auch kostspieliger Aufenthalt… Sergej ist Freizeitkapitän, hat sein Boot hier in der Marina (die teuerste weit und breit, aber ausser einem Toi-Toi-WC-Häuschen mit null Infrastruktur), und hat heute mit seinem Sohn Kirill rasch vorbeigeschaut – sie leben rund 70 km weit weg von hier, also quasi nebenan… Sie sind auf die ungewohnte Erscheinung meiner ArgoFram auf mich aufmerksam geworden, und nachdem ich meine pop-up Karte aufgespannt habe, entspannte sich eine längere, spannende Diskussion... – Ohne das Gespräch wiederzugeben, konstatiere ich: Russland ist vielfältig, Pauschalurteile oder Stereotypen helfen nicht weiter. Pljos und seine Besucher sind der beste Beweis dafür!

  • 6. Juni 2023 : Nischni Nowgorod – Ruslan

    Nischni Nowgorod hat mich völlig überrascht – die Weite der Wolga, und die noch weitere Weite jenseits des Flussufers, die völlig umgekrempelte Stadt mit dem alten Zentrum und den für meine Begriffe weit verstreuten Satelliten-Vorstädten, das neue Fussballstadion und die auf ‘traditionell’ gehaltene, kilometerlange Fussgängerzone in der Altstadt… Da kam Ruslan gerade richtig: Koch im Jacht-Hafen, der sich liebevoll um mich und Oleg gekümmert hat, und mir wohlüberlegt eine Fahrt mit seinem Wagen an den höchst gelegenen Ort der Innerstadt angeboten hat, von wo es mit dem Trottinet angenehm abwärts geht und ich dabei die aufgestellten, flanierenden Menschen beobachten kann! Natürlich hat er Oleg und mich im Jachtclub total professionell und ausnehmend wohlschmeckend verköstigt – obwohl wir praktisch die einzigen Gäste in der Marina waren, hat er aus dem Vollen geschöpft und uns seine Köstlichkeiten serviert. Mein Wunsch: es braucht mehr Ruslans, mehr so initiative und aufgestellte Menschen. Nicht nur in Russland.

  • 8. Juni 2023 : Tscheboksary – Xenia, Olesya und Ekaterina

    Die Wolga führt mich von Überraschung zu Überraschung – ehrlich gesagt habe ich diese Stadt nicht einmal vom Hörensagen gekannt. Tscheboksary? Immerhin eine halbe Million Einwohner… und Hauptstadt der russischen Föderationsrepublik Tschuwaschien. Mit eigener Sprache, mit mehrsprachigen Universitäten (Tschuwaschisch, Russisch und Englisch), mit einem entspannten Lifestyle. Und ich muss mich updaten: https://www.nzz.ch/international/russlands-minderheiten-tschuwaschen-kaempfen-fuer-ihre-sprache-ld.1633437 – Ich bin echt überrascht, hier im scheinbaren Nirgendwo eine so aufgeräumte, wohlstrukturierte und moderne Stadt angelaufen zu haben. Ich habe sie spontan in mein Herz geschlossen!Xenia, Olesya und Ekatarina sind vorbeigekommen, auch dies für mich völlig überraschend, um mich zu interviewen… Sie seien Mitarbeiterinnen des Pressedienstes des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung der Republik Tschuwaschien. Also haben wir ein Interview gemacht, Fotos geschossen und - Überraschung für die Damen - eine spontane Ausfahrt auf die Wolga unternommen, damit sie einen Eindruck erhalten, wie ich um Europa und nun durch Russland reise. Hier ist ihr Bericht: https://vk.com/wall-142632677_76354

CIRCUMNAVIGATE 2022

Im Schlauchboot um das nördliche Europa:
Helles Rot, Mai bis August 2022: Tallinn – Stockholm – Malmö – Skagen – Larvik – Bergen – Stad – Bodö – Lofoten – Hammerfest – Kirkenes – Murmansk – Archangelsk – Solovky – Belomorsk – Petrozavodsk – St. Petersburg – Haapasaari – Tallinn.
Besonderheiten/Symbole weiss: ‘Escort-Service’ und Belugas!
 Blau = Jungfernfahrt 2021   //   Dunkles Rot = Umschiffung Westeuropa 2021

WAS BISHER GESCHAH

Daniel ist vom zweiten Teil seiner Europa-Umrundung – mit dem Schlauchboot um das nördliche Europa – wohlbehalten zurückgekehrt.

Im Mai 2022, ging es los: von Tallinn nach Finnland und Aland, um das südliche Schweden, über Dänemark nach Norwegen. Die Reise führte Daniel weiter, dem Golfstrom entlang zu den Lofoten und ums Nordkap bis nach Kirkenes. Von da gelangte er durch die Barentssee nach Murmansk, fuhr um die Halbinsel Kola und durch’s Weisse Meer nach Archangelsk. Weiter ging es im Weissen Meer nach Solovky und Belomorsk, durch die Flüsse/Seen/Kanäle nach St. Petersburg, und über Finnland zurück nach Tallinn.

Daniel hat während diesen achttausend Kilometern selten besuchte und kaum berührte Landschaften gesehen und erwandert, hat Belugas beim Spielen beobachtet und sich während der ganzen Reise mit Menschen aller Couleur unterhalten; er hat die Wogen der Barentssee und die Weiten des Weissen Meeres gemeistert (und die Beflissenheit der russischen Verwaltung erduldet), und hat die Auswirkungen des Krieges in Südosteuropa sowie der Sanktionen auf beiden Seiten hautnah erlebt.

Drei Monate, zwei Welten, eine Passion: mit einem Schlauchboot die nördlichen Gewässer befahren, Menschen begegnen, Ideen austauschen – und neue Freunde gewinnen!

Artikel der Basler Zeitung zu Daniels Fahrt um Europa.

Daniel zu einem Vortrag einladen? – Infoblatt

Daniel zu einem Vortrag einladen!

CIRCUMNAVIGATE 2021

Im Schlauchboot um Europa:
Weiss = Ausgedehnte Testfahrten nach Finnland und Haapsalu
(Symbole siehe Erläuterungen im jeweiligen Blog)
Blau = Jungfernfahrt (Mai und Juni 2021: Tallinn – Hanko – Vaasa – Lulea – Raahe – Vaasa – Sundsvall – Gävle – Mariehamn – Tallinn)
Rot = Umschiffung Westeuropa (Juli bis Oktober 2021: Tallinn – Riga – Danzig – Bornholm – Kiel-Kanal – Lovestoft – Pentland Firth / Stromness – Caledonian Canal – Ballycastle – Aberystwyth – Newlyn – Loctudy – Royan – Santander – Kap Fisterra – Sagres – Barbate – Cartagena – Ibiza – Mallorca – Menorca – Roses – Port St. Lois – Lyon – Besançon – Basel)

WIE ALLES BEGANN

Im Mai 2021 ist Daniel mit seinem Schlauchboot in Tallinn gestartet und hat die nördlichen Ostsee-Anrainer Estland, Finnland und Schweden ausgiebig erkundet (Jungfernfahrt). Anschliessend ist er südwärts gefahren, hat Lettland, Litauen und Polen besucht, um schliesslich über das dänische Bornholm in den Kiel-Kanal einzufahren, und über die deutsche Insel Norderney sowie die holländischen Inseln Vlieland und Texel in die Nordsee vorzustossen.

In den darauffolgenden Wochen hat Daniel mit seiner ArgoFram die Britischen Inseln umrundet, inklusiv den Orkneys, und hat nach der Übersetzung in die Bretagne die Biskaya durchquert. Damit ist Daniel auch in den Atlantik vorgestossen, hat die Iberische Halbinsel umschifft, und im Mittelmeer – weil es so schön war – auch noch die Balearen besucht.

Beim französischen Port St. Louis ist Daniel dann in den Kontinent eingebogen und die Rhone hochgefahren, hat den Rhein-Rhone-Kanal passiert, und ist im Oktober mit seiner ArgoFram wohlbehalten in seiner Heimatstadt Basel angekommen. – Im Schlauchboot von Tallinn nach Basel, um auf über 13’000 Kilometer um Westeuropa herum Land und Leute in der Peripherie zu besuchen…, nicht schlecht für einen nautischen Anfänger.

Hier findest Du einen Artikel auf Deutsch oder auf Französisch der Fachzeitschrift ‘marina.ch’ zu Daniel’s Reise um Europa.

Zum Reisebeschrieb…

REISEBLOG

078 Hardbakke – Stadlandet, 15. Juni 2022

Heute steht uns eine markante Stelle bevor: Stad! Stad ist der wohl heikelste Punkt auf dieser Reise, der umfahren werden muss. Das Internet ist voll von dramatischen Geschichten und Ereignissen, die [...]

077 Bergen – Hardbakke, 14. Juni 2022

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075 Haugesund – Bergen, 10. Juni 2022

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