Etwas verschlafen mache ich mich auf nach Kalymnos, fahre an den besten Platz im Hafen, lege dort einen Stopp ein (maximal eine Stunde, droht der Hafenmeister), schlendere durch die Altstadt und geniesse ein Glacé. Hier sollen die berühmten Schwämme herkommen, die an allen Touristen-Hotspots in Griechenland verkauft werden … Aber das war einmal. Schwammtaucher gäbe es zwar noch, aber es sei in den Gewässern um diese Insel beinahe alles leergeräumt; selbst die hier angebotenen Schwämme kommen aus Fernost.

Kos erreiche ich auch durch eine Meerenge, östlich der Insel gegenüber der Türkei. Die neue Marina ist riesig und top: drei sich konkurrenzierende, gute Restaurants, Servicestelle mit Waschmaschinen und sogar einem Fitnesscenter … Zum Hauptort am alten Hafen gelange ich nach einem kurzen Spaziergang – und werde überrannt von eiligen Touristen, die in diesem Ort immer irgendetwas zu verpassen scheinen. Hier ist Massentourismus angesagt, kaum Ruhe, kaum Erholung. Und auch hier proppenvolle Restaurants. Die Preise sind jedoch moderat, Masse eben. Für alle etwas.

In der Marina werde ich im letzten verfügbaren Platz eingeklemmt zwischen einem Segelboot und einer kleinen Motorjacht. Hier haust Peter! – Peter war ‘Leutnant zur See’, ist aber längst pensioniert und erfreut sich einer erstaunlichen Gesundheit. Mit ihm ist Leandro, sein Grosskind. Zusammen verbringen sie den Sommer hier und unterwegs; Leandro lernt, was kaum ein anderes Kind so fundiert ‘en passant’ mitbekommt: eine gründliche Ausbildung zum Seefahrer.

Mit Peter bespreche ich die Wettervorhersagen … Sehr wechselhaft auf See. Mein Weg nach Rhodos und weiter nach Kreta dürfte spannend werden … Also geniesse ich meinen kurzen Aufenthalt auf Kos, spiele mit im Tourismus-Vergnügen, und bereite mich innerlich vor auf ‘bewegende’ Tage.