Die Kanalfahrt geht weiter, die Schleusungen ebenso, aber faktisch bewegen wir uns lediglich auf der Westseite von Wolgograd, fahren also in einem weiten Bogen um diese Metropole herum – bis wir in den Don gelangen, resp. in einen über 170 km langen Stausee, den wir wegen Untiefen im zig-zag-Kurs durchfahren müssen. Dann dunkelt es schon wieder ein … Lena hält Ausschau nach einem Nachtlager mit sanitären Anlagen, nach Kontaktpersonen, und findet per Funk und der Hilfe eines Frachtkapitäns auf dem Stausee Yuri, den Verantwortlichen einer privaten Marina in Wolgodonsk (dort, wo ein riesiger Damm den Don zurückstaut) – was für ein Glück! Vorsichtig steuern wir diesen Jachthafen an, denn auch im Dammbereich fordern Sandbänke meine höchste Aufmerksamkeit. Schliesslich empfängt uns Slava, der Nachtwächter dieser Marina (Foto unten), und wir geniessen endlich wieder eine warme Dusche.

Am nächsten Morgen erscheint Yuri persönlich (Foto oben) – und hilft uns Benzin zu tanken: In seinem rumpligen Lada fahren wir mit unseren Kanistern nach Wolgodonsk hinein, zweimal sogar, und versorgen auch die ArgoFram mit frischer Nahrung. Einmal mehr widerfährt meinem Projekt spontane Unterstützung; bezüglich Gastfreundschaft und Improvisationskunst erlebe ich hier immer wieder unglaubliche Momente! Leider hat Yuri nicht viel Zeit, auch er will weiter. Also machen wir’s kurz: danke, und auf Wiedersehen, vielleicht. Es würde mich freuen!