Pljos ist so etwas wie der Nobel(kur)ort an der Wolga. Nur wenige hundert Menschen leben permanent hier, aber Mächtige und bekannte Russen haben hier ihre Datscha – und es gibt einige Sanatorien, die von den ehemaligen sowjetischen Künstlergewerkschaften gegründet und noch heute betrieben werden. Das heisst: Pljos ist ein äusserst gepflegter und durch erholungsbedürftige Künstler beseelter Ort. – Ein interessanter, leider auch kostspieliger Aufenthalt…
Sergej ist Freizeitkapitän, hat sein Boot hier in der Marina (die teuerste weit und breit, aber ausser einem Toi-Toi-WC-Häuschen mit null Infrastruktur), und hat heute mit seinem Sohn Kirill rasch vorbeigeschaut – sie leben rund 70 km weit weg von hier, also quasi nebenan… Sie sind auf die ungewohnte Erscheinung meiner ArgoFram auf mich aufmerksam geworden, und nachdem ich meine pop-up Karte aufgespannt habe, entspannte sich eine längere, spannende Diskussion… – Ohne das Gespräch wiederzugeben, konstatiere ich: Russland ist vielfältig, Pauschalurteile oder Stereotypen helfen nicht weiter. Pljos und seine Besucher sind der beste Beweis dafür!