
Uns beiden war beim Aufwachen klar, dass uns die Reise südlich um Schweden herumführen wird – bis wohin Martina mitkommen kann, werden wir sehen. Cool!
Wir tanken – ich Benzin und sie die ersten (und letzten?) Sonnenstrahlen. Wir haben einen möglicherweise langen Weg vor uns, aber zu zweit ist’s kurzweilig. Also los.
Durch das Archipelago geht es hinaus in die Ostsee. Zunächst kurven wir um die Inseln und Inselchen, bald aber sind wir draussen und gottenfroh, dass die Bedingungen günstig sind. Noch ruhiger wird’s in Sund zwischen der Insel Öland und der schwedischen Ostküste, dem Kalmarsund. – Ja, lass uns nach Kalmar gehen und schauen, was uns dort erwartet. Martina ist voll dabei.
Schon toll, wie rasch wir die neue, unerwartete und doch auch spannende Routenänderung annehmen können. Wir werden zwar weiterhin dem Wetter UND der See ausgeliefert sein, aber wenn’s gut läuft ist’s kein Problem. – Warum soll es Probleme geben? Warum denken wir immer ‘problemorientiert’? Himmel, wir sind doch clever genug, um jederzeit auch Lösungen zu finden!
In Kalmar angekommen, schütteln wir uns zunächst, schütteln die müden Knochen (der Fahrtwind kühlt uns aus), gehen in ein Restaurant gleich beim Hafen und verschlingen ein lecker aussehendes Tagesmenü. Dann gehen wir hinüber zum renovierten Wasserschloss, spazieren im Schlossgarten, albern wieder herum, kaufen ein und machen es uns in der kleinen Gästeküche im Hafen gemütlich. Martina arbeitet, ich schreibe, draussen regnets.
Wir sind beileibe nicht die einzigen im Hafen; es gibt einige Segelboote mit mehreren Seglerinnen und Seglern, auch eine Familie mit Kleinkindern ist unterwegs, aber wir sind die einzigen, die die Gästeküche nutzen, auch als Aufenthaltsort. – Gegen Abend schnappe ich mein Klappvelo, erkunde die Stadt und mache meine Übungen, derweil Martina beginnt unser Essen zuzubereiten. Sie macht gleich eine grössere Portion, die wir morgen vor der Abfahrt aufkochen und in unseren Thermobehältern mitnehmen können. Perfekt.