
Gut geschlafen, frisch geduscht, und natürlich lasse ich mir das nett servierte Frühstück schmecken. Was für ein Start in den heutigen Tag. Ich muss für einmal nicht mal meinen kleinen Finger rühren. Der Gastgeber versteht seine Rolle und interpretiert sie hervorragend – ich kenne meine Rolle als Gast, geniesse… und bezahle. Anschliessend verabschiede ich mich von den Freiheitskapitänen und ihren Frauen entlang der langgestreckten Anlegestelle, und weiter geht’s.
Die Geschichte des Tages ist rasch erzählt: ich tuckere dahin. Und schleuse hin und wieder. Bis ich auf einmal ein grösseres Lebensmittelgeschäft sehe, das hier unmittelbar neben dem Kanal liegt. Ich stoppe und lege kurzentschlossen an, überquere die Strasse, und ergötze mich an der enormen Auswahl regionaler Produkte, allen voran den Pasteten! – Ich kaufe mehr als ich in den nächsten Tagen je werde essen können, und schlemme unterwegs (während meine ArgoFram wie an der Leine geführt pflichtbewusst dahinfährt). Ein Häppchen von dieser Pastete, ein nächstes von jener Pastete, und so weiter, den lieben langen Nachmittag. Dass ich im Verlaufe der nächsten Stunden nicht an einer Fettvergiftung sterbe, grenzt an ein Wunder.
Kurz vor Montbéliard verlasse ich den Doubs, und ein Kanal führt mich ins Zentrum der Stadt. Der adrett gestaltete Hafen mit den zahlreichen unterschiedlichen Booten wirkt einladend, ist aber übertechnisiert und steril. Dennoch bleibe ich über Nacht. Die Hafengebühr bezahle ich elektronisch, aber leider funktioniert nicht alles wie es sollte: Auch die Dusche habe ich bezahlt, aber leider öffnet sich das entsprechende Containerhäuschen nicht. Offensichtlich erkennt es den Strichcode nicht, und ich bleibe mit einer Quittung in der Hand vor der verschlossenen Türe verdattert stehen. Helfen kann oder will niemand. Die Stadtverwaltung hat längst geschlossen, und die anderen Bootseigner zucken, wie so oft in Frankreich, teilnahmslos die Schultern. Dann eben nicht.
In der Nähe gäbe es grosse Peugeot-Werke (mit einigen zehntausend Arbeitsplätzen), und ein bedeutendes Automobil-Museum, aber beides reizt mich nicht. Ich beschliesse, morgen mit Tagesanbruch weiterzufahren.