Lustig, wir befinden uns an ausgewählten, ja fast schon exklusiven Feriendestinationen, und doch hält uns nichts. Weiter geht’s nach Mallorca… Wir fahren entlang der Ostküste, besuchen die eine oder andere Einbuchtung, suchen ein nettes Plätzchen, finden hier mal ein kleines Strändchen und da eine Nacktbadebucht, und bei Cala d’Or tanken wir.

Die Leute scheinen aufgeregt entspannt, viele sind hier mit ihren Booten, oder zumindest in Booten, hocken in der Bucht seitlich festgemacht in Trauben beisammen, lassen die Füsse im Wasser baumeln und die Kinder plantschen – wollen einzig dem Land mit seinen zum Teil drakonischen Corona-Massnahmen entfliehen. Hier auf dem Wasser herrscht eine andere Welt, hier kann man sein, wie es einem gefällt.

Ich kann alle verstehen, die von zuhause weg und ein Stück Freiheit zurückwollen. Aber eben, wenn es hier draussen (in den geschützten Buchten) so übervoll ist, finden wir das nicht sonderlich berauschend.

Dann, in der grössten Bucht von ca. 500 m Durchmesser, legen wir dennoch an, mittendrin an einer Boje an, gehen baden, geniessen das schöne Wetter. Es ist nach meinem Kalender längst Herbst geworden, fühlt sich aber nach schönem, angenehmem Sommer an (im brütend heissen Hochsommer wäre es mir hier vermutlich zu warm; so wie jetzt ist es für mich wunderbar).

Auch wenn es nett aussieht, hier entlang der Küste und in den Buchten, all die weiss verputzten Ferienhäuser und küstennahen Hotels, wir fahren weiter nach Menorca. Direkt nach Ciutadella. – Die Tankstelle ist defekt, der königliche Jachthafen zu snobbisch, und der Hafenmeister des öffentlichen Hafens hat schon Feierabend. Also parkieren wir mal, ohne uns anzumelden, durchstöbern das Städtchen, erfreuen uns ab dem intensiv blau schimmernden Restlicht des heutigen Tages, und geniessen in einer der Hafenbeizen eine köstliche Paella mit Meeresfrüchten.

Es geht mir gut.