Wir machen wie geheissen, verlassen den Hafen früh, steuern nordwärts, ankern in diesem wunderklaren Wasser unterhalb der Burg – und schon tänzeln die ersten Sonnenstrahlen hinter den Felsen hervor. Wir schlachten eine Wassermelone, und Michelle kann sich nicht mehr halten, will ins Wasser, schwimmt ein paar weite Runden um die ArgoFram … derweil ich mich noch etwas hinlege. Ein wirklich herrliches Plätzchen, windgeschützt, perfekt.
Dann starten wir, auf nach Arbatax (eine Empfehlung von Raphaele!) an der Ostküste von Sardinien – 300 km stehen uns bevor, quer durch das Tyrrhenische Meer.
In der Mitte, irgendwo zwischen Sizilien und Sardinien im tiefblauen Meer, die Sonne steht hoch, stoppe ich die Maschinen. Und lasse die ArgoFram treiben. Geniesse die Stille (und meinen Mut, dies einfach so zu tun). Michelle packt die Chance, springt ins Wasser, schwimmt. Und schwimmt und schwimmt.
Dann übernimmt sie meine Funktion, und ich springe Kopf voran ins tiefblaue Nass. Mache mir für einmal keine Gedanken. Fast keine … Herrlich. Ich fühle mich frei. Losgelöst von Druck und Erwartungen … Ich, freiwillig im Wasser … Einfach das tun, was ich selbst nicht von mir erwartet habe. Hier, mitten im Nichts. Es schüttelt mich. Glück.
Anschliessend packe ich mich wieder ein, während Michelle sich in der wärmenden Sonne räkelt. – Noch rund drei Stunden bis nach Arbatax … Kurz vor der Küste entdecken wir ein Rudel Delfine und folgen ihnen, fotografieren, filmen, sprechen zu ihnen und geniessen ihre Begleitung. In Arbatax angekommen tanken wir, suchen einen Platz in der Marina, parken neben einer prächtigen Segeljacht aus Schottland von Mhairi und Rod, begleitet von James. Wir tauschen uns aus, und auf ihre Empfehlung hin schlendern wir zu einer Hafenbeiz, einer Mischung aus Fischladen und Restaurant: im einen Raum wählen wir aus und bestellen, was wir essen wollen, im Raum nebenan werden diese Edelstücke frisch zubereitet, draussen unter freiem Himmel essen wir. Genial.