Das Wetter ist fantastisch; ich verabschiede mich bei den Grenzbehörden, von Griechenland, fahre in grossen Schlaufen um die verwinkelte Bucht zurück ins offene ionische Meer und nehme Kurs direkt nach Crotone in Italien. Die etwas über 300 km vergehen wie im Flug – die ArgoFram brettert über die nur leicht bewegte See, und ich erreiche die ehemalige Heimat Milons (und spätere Heimat Pythagoras, den wir bereits auf Samos kennengelernt haben) noch am Nachmittag. Andrea hilft beim Festmachen und bleibt meine Ansprechperson in diesem Hafen.
Beim Hafeneingang, strassenseitig, berichtet ein gelungenes Wandgemälde über Milon, seine Erfolge, die Fahrten nach Olympia und weiter zu anderen Orten im hellenischen Universum. Das war’s aber auch schon – das heutige Crotone ist so viel anders als die Stimmung an den Häfen in Griechenland, so dass ich mich sofort aufmache und hineinstürze in das ‘Schaulaufen’ entlang der Strandpromenade … Sehen und gesehen werden! – OK, es ist Samstagabend, aber so herausgeputzt und in Gruppen/Familien/Verbänden zirkulierend, und laut parlierend, das ist unverkennbar das südliche Italien!
Als ich spät in der Nacht zur ArgoFram zurückkehre, ein Schock: das eine Ponton, hinten links, hat Luft verloren und hängt erschlafft im Wasser!
Ich bin müde und beschliesse, erst mal zu schlafen und am nächsten Tag genauer nachzuschauen. Schlaf gelingt. Und am Morgen pumpe ich Luft nach … sie scheint im Ponton zu bleiben. Sicherheitshalber kontaktiere ich Marko. Dass ein Ponton Luft verliert, macht ihn stutzig. Und es wird klar: solange Luft im Ponton ist/bleibt, muss ich zu einer grösseren Ortschaft (mit internationalem Flugplatz); falls sich ein gröberes Problem auftut, möchte ich gewappnet sein. Also direkt weiter nach Catania auf Sizilien.