Am nächsten Morgen fällt mir beim Hinausfahren aus der Bucht von Akri auf, dass in den unzähligen Buchten entlang der Küste und bei kleinen, unbewohnten Inseln weitere Jachten (die alles und darüber hinaus auch Angestellte an Bord haben) vor Anker liegen – ja, es ist eine fantastische Gegend hier, insbesondere das klare Wasser schreit förmlich danach: besucht mich, badet hier!

Levtaris und Mirada haben mir empfohlen, die nahe gelegene Insel Patmos zu besuchen – ein riesiger Hafen erwartet mich. Eine teure Insel, wie sich bald herausstellt: die Grundstückspreise hier gehören zu den höchsten der Welt. Jacht im Hafen und Villa am Hang … Warum nicht. Der Luxus liegt insbesondere darin, dass diese Insel eine hervorragende Infrastruktur hat, aber keinen Flughafen. Keinen Lärm, keinen Massentourismus, viel Lebensqualität. Wer hierher kommt, nimmt die Fähre. Oder die eigene Jacht. So wie Janis und Natascha, die seit 40 Jahren im Sommer von Athen hierherkommen. Sie liegen neben meiner ArgoFram und geben mir Tipps … Einmal mehr folge ich den Ratschlägen und werde mit grossartigen Erlebnissen beglückt: Aber anstatt eines Taxis miete ich ein e-Bike und fahre damit zum Johanneskloster hoch. Erhaben thront es über der Insel – ich bin hier, weil Johannes hier die Offenbarung ‘erfahren’ und zu Papier gebracht hat. Ein verquerer Text, der warum auch immer Eingang in die Bibel gefunden hat. Darum wird Patmos bis heute als ‘heilige Insel’ von unzähligen Pilgern besucht.

Ich setze mich bei den Klostermauern in den Schatten, überschaue diese lebendige Insel, lese im Handy alles zu dieser Apokalypse, lasse die Sonne untergehen und kehre in einer rasanten Fahrt zum Hafen zurück. – Morgen geht es weiter zur Nachbarinsel Lipsi, eine Empfehlung von Janis und Natascha. Kleine Hüpfer, grosses Sommerfeeling.