Martina ist in Faro eingetroffen, wollte noch ein Stück mit mir auf der ArgoFram mitkommen – ich freue mich, hole sie mit dem Velo am Flughafen ab (wunderschöner, naturbelassener Uferweg) und gemeinsam fahren wir im Taxi über die Schnellstrasse zurück zum Hafen. Auch sie springt augenblicklich auf in dieser Welt des gehobenen Scheins und der inszenierten Leichtigkeit, und fällt genau so rasch auf den Boden der Wirklichkeit zurück. Wir beschliessen, umgehend und ohne grosse Vorbereitung abzulegen. Ein paar Sandwiches streichen, Wasser kaufen, los geht’s.

Wir fahren durch die weite Bucht von Cadiz auf direktem Weg nach Barbate, wiederum weit hinter der spanischen Grenze gelegen…, am ‘Eingang’ zur Strasse von Gibraltar. Barbate ist ein merkwürdig ‘unfertiger’, aber umso freundlicherer Ferienort für spanische Familien, sehr bodenständig. Und überaus hilfsbereit im neu erweiterten Hafen (neben uns sind nur zwei weitere Segelbote hier; Platz hätte es wohl für mehr als 80). Alles da, Duschen, Toiletten, nur der Ortskern liegt ein wenig weiter weg. Das Städtchen ist in einem weiten Bogen um die neuen Hafenanlagen zu erreichen…, wir nehmen’s gelassen. Haben Zeit. Freuen uns ab uns selbst.

Wir gehen baden (schöner langgezogener Strand), speisen im Restaurant (Tunfisch), nur: die Stimmung unter den anderen Gästen ist deutlich besser als das, was uns auf den Tellern serviert wird. Den Spaniern um uns herum scheint das Gebotene recht zu sein, wobei ich nicht weiss was ihnen wichtiger ist: das, was sie zu essen bekommen oder die Möglichkeit, beim Essen mit ihren Familienangehörigen und Freunden zu palavern; fürs Dessert gehen wir jedoch weiter. Am neuen Ort passt alles.

Ich empfinde das Klima hier als ausgesprochen angenehm! Irgendwie mediterran, aber doch etwas aufgewühlter, frischer, vitaler – ideal für mich. Vielleicht ist die ganze Atmosphäre aber auch darum etwas aufgeladen, weil ich nun einen Gast habe – new vibes…

Ich bin nun nicht mehr allein; das wird nicht einfach werden mit uns, das ist abzusehen, aber schön.